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Das Thema Sicherheit auf der Nordschleife

Das Fahren auf dem "Ring" ist extrem faszinierend und macht unglaublich viel Spaß. Trotzdem sollte man Eines nie vergessen: der Ring ist keine Rennstrecke wie jede andere. Im Gegenteil, das Fahren auf dem Ring birgt viele Risiken: Auslaufzonen sind kaum vorhanden, viele Stellen sind absolut unübersichtlich, die Leitplanken sind immer nah, und zum Teil geht es hinter der Leitplanke steile Abhänge hinab.

Gerade für Anfänger ist der Ring sehr tückisch! Und mit dem Begriff "Anfänger" ist jeder gemeint, der noch nie auf dem Ring gefahren ist - auch erfahrene Rennhasen, die schon auf vielen anderen Rennstrecken unterwegs waren!

Der Ring ist über 20 Kilometer lang und beinhaltet über 70 Kurven. Erfahrene Ringkenner sprechen davon, daß ca. 50-100 Runden notwendig sind, um den Ring einigermaßen zu kennen.

Wer hier schon auf der ersten Runde meint, Vollgas geben zu können, der wird den Ring unter Garantie nur noch mit einem schrottreifen Fahrzeug verlassen!

Denkt ausserdem immer daran: Touristenfahrten sind keine Rennfahrten. Verkehrsrowdys, die auf biegen oder brechen ihren Vordermann überholen wollen und nur Ihre Rundenzeit im Kopf haben, sind hier absolut fehl am Platz! Seid euch bewusst: Der Nürburgring ist im Rahmen des Touristenverkehrs eine Bundesstraße und es gilt hier die StvO!


Unsere Tipps für "Ersttäter"

Ihr solltet nach Möglichkeit den Ring zunächst einmal nur als Zuschauer besuchen. Fahrt mindestens 1-2 Mal an einem schönen Sonntag zum Ring, verbringt einen schönen, spannenden Tag dort, und schaut Euch das Treiben einmal in Ruhe an. Besucht neben der Zufahrt mit dem großen Parkplatz (unendlich viele schöne Sportwagen aus nächster Nähe) auch einige der bekannteren Zuschauerplätze. Zum Beispiel Pflanzgarten, Brünnchen, Breidscheid, Wehrseifen. Zur Abschreckung ist sicherlich der Adenauer Forst am besten geeignet - dort gibt es Ausrutscher (üblicherweise Anfänger auf den ersten Runden) am laufenden Band zu sehen, glücklicherweise verlaufen diese am A.F. meißtens harmlos. Hartgesottene können sich auch zum Schwedenkreuz aufmachen, aber Achtung, wenn es dort kracht, dann handelt es sich um Höchstgeschwindigkeits Unfälle! Nichts für schwache Nerven! Gierige Gaffer, die nur Crashs bestaunen wollen, sind an der Nordschleife allerdings genauso fehl am Platz, wie überall sonst im Leben!!!

Wenn Ihr die ersten 1-2 Besuche hinter Euch habt, dann werdet Ihr auch mitbekommen haben, daß der Ring an einem typischen Sonntag durchschnittlich 3-4 mal gesperrt wird. Der Grund dürfte klar sein: Polizei, Abschleppwagen, Streckensicherung und ggf. Krankenwagen oder Hubschrauber befinden sich auf der Strecke. Der Ring wird übrigens nur für schwerere Unfälle gesperrt, die vielen kleinen Blechschäden sind in den Sperrungen nicht mit inbegriffen...

Beifahrer-Runden sind ein sehr guter Tipp! Wenn Ihr die Möglichkeit habt, dann nehmt solche Runden als Passagier bei erfahrenen Ringkennern unbedingt mit. Man sieht den Ring schon einmal aus der richtigen Perspektive und kann sich von den Kennern und Könnern so Einiges abschauen.

Ein weiterer guter Tipp ist das Anschauen von Videos aus der Fahrerperspektive. Auf www.motorcycle-dk.com findet Ihr bergeweise davon. Zu Anfang wird es Euch unmöglich erscheinen, sich den Streckenverlauf und die vielen Kurven zu merken, aber zum Glück macht das Anschauen der Videos auch richtig Spaß. Schaut Euch so viele Videos wie möglich an, und so oft wie möglich. Aber beachtet Eines dabei: es mag möglich sein, auf diese Weise den Streckenverlauf zu erlernen, aber das, was den Ring eigentlich ausmacht, kann man so nicht erlernen: die vielen Steigungen und Gefälle, die zum Teil stark geneigten Kurven, die vielen Unebenheiten und die vielen verschiedenen, oft wechselnden Straßenbeläge.

Wenn Ihr dann so weit seit, daß Ihr gerne einmal selber über den Ring fahren wollt, dann sucht Euch einen ruhigen Wochentag für die ersten Runden aus! Gerade an Sonntagen ist der Ring brechend voll. An Abenden unter der Woche hingegen hat man den Ring fast für sich alleine, und kann die ersten Runden ganz gemütlich hinter sich bringen. Wenn Ihr dann unterwegs seit, dann behaltet vor allem Ruhe! Die erste Runde wird das Aufregendste sein, was Ihr seit langem gemacht habt, aber laßt Euch vor allem nicht provozieren! Wenn von hinten ein Golf oder Polo auftaucht, und schneller ist, dann ist er halt schneller. Laßt ihn vorbeiziehen! Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, daß es sich um einen erfahrenen Ringkenner mit hunderten von Runden Erfahrung handelt, der selbst 90 Prozent aller Porsche auf dem Ring abhängt. Denkt dran, daß viele Stammfahrer am Ring aufgewachsen sind, und nicht jeder Golf hat nur 50 PS (am Ring fahren regelmässig einige harmlos aussehende Exemplare mit über 200 PS).

Ihr werdet unterwegs an Stellen mit ggf. vielen Zuschauern vorbeikommen. Ihr müsst denen nichts beweisen! Was die Zuschauer denken, ist für Euch unerheblich, überhaupt nicht von Interesse, Hauptsache Ihr habt Spaß und kommt heile wieder am Ziel an. Wenn Ihr nämlich Gas gebt und abfliegt, dann werdet Ihr erst Recht ausgelacht...

Ganz wichtig: behaltet immer die Rückspiegel im Auge! Nahezu jeder andere Fahrer auf dem Ring wird zu Anfang schneller sein, als Ihr (wenn nicht, dann übertreibt Ihr's auf den ersten Runden). Ein Fahrzeug, welches im Rückspiegel auftaucht, taucht deshalb auf, weil es schneller ist - da gibt es kein Vertun. Also seid fair und macht Platz! Fahrt zum Platzmachen rechts und setzt als Zeichen den rechten Blinker. Bleibt dabei berechenbar und vermeidet plötzliche Manöver oder Geschwindigkeitsänderungen. Damit tragt Ihr zu Eurer eigenen Sicherheit und der Sicherheit der anderen bei. Irgendwann werdet Ihr selber dankbar sein, wenn Euch Platz gemacht wird. Überholt nur, wenn Ihr absolut sicher seid, daß der zu Überholende Euch gesehen hat! Ganz besondere Vorsicht ist beim Überholen von Motorrädern angebracht! Bleibt lieber dahinter und versaut Euch Eure Rundenzeit, als daß Ihr Euch und Andere in einen Unfall verwickelt. Welche Folgen ein Motorrad Unfall haben kann, muß wohl nicht extra erwähnt werden. Leider schauen gerade unerfahrene Motorradfahrer selten in den Rückspiegel, und Motorräder brauchen in Kurven erstaunlich viel Platz - deshalb sollte man ein Motorrad am Ring nur dann überholen, wenn der Fahrer ein eindeutiges Zeichen gegeben hat.

Es gibt noch viele weitere Tipps, aber darüber haben sich bereits andere lange und erfolgreich den Kopf zerbrochen. Wir möchten Euch daher die inoffizielle Sicherheitsbroschüre an's Herz legen, welche von den Teilnehmern der internationalen "Ringers"-Mailingliste, des Nurburgring.de Diskussionsforums und des Grüne-Hölle-Biker Forums gemeinsam erarbeitet wurde: Download Sicherheitsbrochüre (PDF-Format).

Nach all diesen vielen Warnungen wünschen wir Euch nun, trotz allem, viel Spaß am Ring!


Text erstellt von Heiko Mikala
http://www.heiko-mikala.de/porsche/Nordschleife/